Galerie Schloss Damtschach
Verein Panorama

 

Barockoper

 

Johann Joseph Fux
ORFEO ED EURIDICE

Fr. 10. August 2012
Sa. 11. August 2012
So. 12. August 2012

Empfang ab 19.00 Uhr, Beginn 20.00 Uhr

Kartenreservierung (+43) 0680 1255975 (9h - 12h und 14h - 17h)
Kartenpreis 24 €, erm. 22 €

 

Euridice........................Soetkin Elbers – Sopran
Orfeo............................Armin Gramer – Countertenor
2 Tänzerinnen..............Anna Gai , Nicolle Klinkeberg

Regie / Choreographie..Milo Pablo Momm
Musikalische Leitung....Ulli Nagy

Kostüme.......................Dominica Danner
Videoprojektionen........Studio GR Venezia
Regie Assistenz............Verena Lohbauer
Tontechnik...................Alex Bossew
Licht.............................Heinz Globotschnig
Bühnenbau...................Kurt Mayr , Philipp Gräßle
Maske...........................Elisabeth Moritz

Concertino Amarilli
Violinen........................Roswitha Dokalik, Fani Vovoni
Viola.............................Johannes Heim
Violoncello...................Marie Orsini- Rosenberg
Violone.........................Riccardo Coelati-Rama
Oboen...........................Andrea Mion, Elisabeth Baumer
Fagott............................Paolo Tognon
Theorbe........................Stefano Rocco
Cembalo.......................Ulli Nagy


Photo: Carlo Pescatori

 

Entstehungsgeschichte und Inhalt des Werkes

Wo wird das Thema Liebe und Tod besser illustriert als im Mythos des thrakischen Sängers Orpheus, der sich in das Reich des Hades begibt, um seine geliebte Frau Eurydike aus der Unterwelt zurück ins Leben zu führen.

Johann Joseph Fux wusste um die Beliebtheit dieses Themas, als er nach seiner Ernennung zum obersten Kapellmeister der Wiener Hofkapelle am 1. Oktober 1715 sein Componimento da camera „Orfeo ed Euridice“ zur Aufführung brachte. Den Text lieferte der Hofdichter Pietro Pariati, der auch schon bei dem 2010 in Damtschach aufgeführten Werk von Francesco Gasparini das Libretto verfasste. Fux komponierte das Auftragswerk „Orfeo ed Euridice “ für den 30. Geburtstag des Kaisers Karl VI.

Schloss Damtschach folgt also seiner bewährten Linie, ein weiteres unbekanntes Werk aus dem reichhaltigen Archiv der Österreichischen Nationalbibliothek in ein Fest für Augen und Ohren zu verwandeln und so dem österreichische barocken Kulturerbe eine passende traditionsreiche Spielstätte zu sein, welche mit ihren Inszenierungen aber vom mainstream der barocken Theaterinszenierungen abweicht, indem es innovative Neuinszenierungen im Sinne der historischen Aufführungspraxis wagt. Diese Inszenierungen wurden 2008 und 2010 besonders vom Publikum aber auch von der Presse enthusiastisch aufgenommen.

Die Geschichte von Orpheus und Eurydike hat bis heute ihre Faszination erhalten und wurde von Johann Joseph Fux mit einer Musik bedacht, die stimmungsvoller und reichhaltiger an Klangnuancierungen nicht sein könnte. Dem kammermusikalischen Aspekt wird bei unserer Aufführung besonders Rechnung getragen, wurde das Stück doch im intimen Rahmen des Schlosses Favorita aufgeführt.

Besonderheiten der Inszenierung

Heuer wird die diesjährige Produktion neben dem Einsatz der barocken Gestik noch um die Komponente des barocken Tanzes erweitert.

Fux’ Oper fällt genau in die Jahre, in denen der Tanz des Barock seinen Höhepunkt erlebte, der durch die Erfindung einer Tanznotation im Jahre 1700 von Raoul-Auger Feuillet, in dem sich mehrere hundert Choreographien sowohl für die Bühne als auch für den Ballsaal erhalten haben, als auch durch den Druck des Traktates Le Maître à Danser von Pierre Rameau 1725 für die ersten drei Dekaden des 18. Jahrhunderts sehr gut dokumentiert ist.
Neben die Sänger treten in unserer Produktion nun auch zwei Tänzerinnen, die sich auf die Tanztechnik der Zeit spezialisiert haben, und übernehmen die Rollen der Unterweltgeister und Furien. Damit ist dem Damtschacher Publikum die einmalige Gelegenheit geboten, neben der barocken Bühnengestik der Sänger und zeitgenössischen Bühnenkostümen die äußerst effektvolle Kunst des barocken Bühnentanzes zu erleben.

Hierfür werden Tanzsätze aus dem Instrumentalwerk Fux’ ausgewählt, die in die Handlung integriert und mit dem Schrittmaterial der Zeit neu choreographiert werden. Dies ermöglicht es, die Palette der Affekte noch zu erweitern, dessen sich schon die Bühnenkünstler des 18. Jahrhunderts bewusst waren, gehörte doch Tanz am Wiener Hof zum festen Bestandteil jeder Operninszenierung.

Auch die intime Bühnensituation und Unmittelbarkeit zur Szene im Damtschacher Theater eignet sich ideal für Orfeo ed Euridice von Fux, wurde das Werk doch nach dem Abendessen in einer Antecamera des Schlosses Favorita geradezu ‚zwischen’ den kaiserlichen Gästen aufgeführt. Diese Idee einer Überschreitung der sonst üblichen Schranke zwischen Bühne und Zuschauerraum möchte auch unsere Inszenierung wagen. Das Publikum wird gleichsam selbst in der Hölle sitzen, in die von außen der Sänger Orfeo eindringt, um seine Geliebte zu retten.

Durch die Wahl der inszenatorischen Mittel – originale Bühnengestik, zeitgenössischer Kostümschnitt und Barocktanz – fügt sich die Aufführung des Fuxschen Orfeos in den historisch-kulturellen Rahmen des Schlosses Damtschach ein, das der Besucher nun auch in der performativ-flüchtigen Kunst der Oper erleben kann, die die starren Formen eines „musealen“ Zugangs zur Geschichte und Kunst des 18. Jahrhunderts in ein vielseitiges, alle Sinne ansprechendes Prisma auflöst und erweitert.


Milo Pablo Momm ( Regie / Choreographie)
geboren in Achen, erster Balettunterricht am Theater Achen, damals auch zeitweise Mitglied des Ensembles.
Ausbildung in historischem Tanz : Sigrid t´Hooft , Christine Bayle
Masterclasses : Véronique Daniels, Barbara Sparti, Carles Mas, Lieven Baert, Deda Colonna, Caroline Pignault, Françoise Denieau und Cécília Grácio Moura.studierte Theater- und Musikwissenschaft an der Universität Bayreuth, der Université Paris 8 und der FU Berlin. Eigene wissenschaftliche Veröffentlichungen .Milo Pablo Momm lehrt in Berlin Renaissance-und Barocktanz und gibt Workshops und Trainings.
Ensembles :Ensemble Terpsichoré in Köln unter der Leitung von Maria Tönnesmann.
Ensemble Corpo Barocco in Gent (Belgien) unter Leitung von Sigrid T'Hooft und ist als Tänzer im Inland und Ausland tätig.
Leitung des Ensemble l' e s p a c e mit dem er eigene Choreographien entwickelt sowie Rekonstruktionen überlieferter Choreographien des 18. Jahrhunderts erarbeitet.
Ulli Nagy ( Cembalo , Leitung )
geboren in Klagenfurt, studierte  Musikpädagogik und Germanistik in Graz. Ihr Cembalo-Konzertdiplom  mit Auszeichnung erlangte sie bei Gordon Murray danach studierte sie bei Jos van Immerseel am  Königlich-Flämische  Konservatorium  in Antwerpen.Dort schloss sie ihr Studium mit dem 1èr Prix ab.
Es folgte eine intensive Beschäftigung mit dem Clavichord.
Sie gründete des Ensembles Concertino Amarilli, welches  auf die italienische Gesangsliteratur des 17. und 18.Jhdts spezialisiert ist.
Es folgten Konzerte im In-und Ausland ( u.a. Styriarte, Meerscheinmatineen Graz, Clavichordsymposium in Magnagno und Bielefeld, Konzerte mit  Concertino Amarilli  in Österreich, Italien und  Argentinien).

Soetkin Elbers ( Euridice)
wurde 1986 in Brüssel, Belgien geboren. Sie studierte Gesang am Koninklijk Conservatorium Brussel bei Dina Grossberger und am Konservatorium Wien/ Privatuniversität bei Kai Wessel.
Sie sang Hauptrollen in verschiedenen szenischen Produktionen, u.a. “The Fairy Queen” von Purcell in der Opera Royal in Lüttich/ Belgien (Sebastien Rouland/ Deda Cristina Colonna), “Apollo e Dafne” von Händel im Badischen Staatstheater in Karlsruhe (Peter van Heyghen/ Sigrid T'Hooft) und “L'Oracolo del Fato” von Gasparini in Damtschach (Ulli Nagy/ Sigrid T' Hooft).
In konzertanten Aufführungen verkörperte sie Rollen aus Opern von Purcell, Monteverdi, Ziani, Pistocchi, Händel und Lully.
Sie konzertiert regelmäßig mit verschiedenen Ensembles für alte und zeitgenössische Musik. 2009 erschien ihre erste CD mit der Cembalistin Magdalena Malec und dem Gambisten Christoph Urbanetz (“The Forqueray family” auf Brilliant Classics). Durch ihre langjährige Zusammenarbeit mit der Spezialistin für Barocktanz und barocker Gestik Sigrid T'Hooft hat sie sehr viel Erfahrung mit barocker Bühnengestik.

Armin Gramer ( Orfeo )
Der österreichische Countertenor ist in Kärnten geboren. Er  studierte Sologesang am Konservatorium der Stadt Wien sowie am Konservatorium Prayner Wien.Diplome mit Auszeichnung
Er besuchte die Intenationale Sommerakademie für Alte Musik Innsbruck, Meisterkurse bei Richard Wistreich, Paul Esswood und Angelika Kirchschlager.
Engagements an der Bayrischen Staatsoper, der Wiener Kammeroper, der Volksoper Wien, am Landestheater Linz, der Kammeroper Schloß Rheinsberg, bei den Werningeröder Schlossfestspielen.
Auftritte im Rahmen der Trigonale , im Wiener Konzerthaus , Eröffnungskonzert des Musikforum Viktring.
Preisträger des „musica juventutis“ Wettbewerbs und des Wettbewerbs der Kammeroper Rheinsberg.

Nicolle Klinkeberg ( Tänzerin)
studierte Musikwissenschaften an der Universität in Utrecht .
2003 erwarb sie in Utrecht ihr Diplom als Referentin für internationalen Folkloretanz.
Ausbildung Folkloretanz :  Wijnand Karel, Jan Knoppers, Sibylle Helmer und Bianca de Jong. Von 2003-2007 unterrichtete sie bei Garoon, einer Folkloretanzgruppe in Ede (Niederlande). Von 2005-2008 war sie Mitglied der niederländischen Gruppe Piet Hein.
Ausbildung historischen Tanz:Lieven Baert, Dorothée Wortelboer, Markus Lehner und Sigrid T'Hooft. Seminare bei : Béatrice Massin, Ana Yepes und Kaj Sylegard.
Seit 1999 ist sie selbst als Dozentin, insbesondere im Bereich Renaissancetanz und Barocktanz, tätig: bei Les Plaisirs - Münchner Kreis für historische Tänze, bei der Münchner Gruppe Tanz durch die Jahrhunderte.
Als Tänzerin trat sie auf in Produktionen von Lieven Baert und Dorothée Wortelboer. Seit 2007 ist sie Mitglied von Corpo Barocco unter der Leitung von Sigrid T'Hooft.Auch als Choreographin ist sie schon öffentlich mit ihren eigenen Tanzproduktionen in Erscheinung getreten.
Concertino Amarilli (Ensemble)
Das internationale Ensemble Concertino Amarilli wurde 2001 in Wien von der Cembalistin Ulli Nagy und der Barockcellistin Marie Orsini-Rosenberg gegründet
Themenschwerpunkt war von Anfang an die italienische Barockmusik, die Verbindung zwischen Italien und Wien war stets Grundlage der Programmauswahl.
Die „kleine Form“ des Ensembles erweiterte sich je nach  szenischer Produktion auf Schloss Damtschach/ Kärnten durch Mitglieder des Streicherensembles Musica Aeterna Bratislava oder des Ensembles Harmony of Nations Baroque Orchester.
Gemeinsam brachten sie Opern von Chr. W. Gluck Le Cinesi 2003, Dafne von Antonio Caldara 2005/2006, der Kantate HWV 96 Cor fedele, in vano speri von Georg Friedrich Händel 2008 und des Componimento da Camera L´Oracolo del Fato von Francesco Gasparini 2010 zur Aufführung.
2008 und 2010 brachten die Inszenierungen von Sigrid T‘Hooft einen weiteren Schritt in Richtung „barockes Gesamtkunstwerk“, da sie barocke Gestik und Barocktanz mit einschlossen und von Publikum und Presse begeistert aufgenommen wurden.
Konzerte in Buenos Aires, Salòn dorado des Teatro Colon undMailand 2003 sowie 2007 beim Festival für Alte Musik/Trigonale.
2009 erschien beim Label Gramola Wien die erste CD 'Amor hai vinto' .Ebenfalls bei Gramola erscheint im Frühjahr 2012 die zweiten CD, eine Ersteinspielung der Oboensonaten von Giuseppe Sammartini.

 

 

 

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