Galerie Schloss Damtschach
Verein Panorama

Sommertheater

 

KURT TUCHOLSKY

Schloss Gripsholm

6., 7., 8., 9. August 2015 20h

Schauspiel:

Wojo van Brouwer

Jan Nikolaus Cerha

Laura Mitzkus

Gioia Osthoff

Eva Reinold

 

Regie: Alexander Meile

Dramaturgie: Michael Cerha

Bühnenbild: Gerhard Fillei

Technik: Martin Prohinigg

Technik: Marc Raunegger

Produktions- und Regieassistentin: Amrei Baumgartl

Produktionsleitung: Marc Germeshausen

 

Karten: 0664 4783947
Die Preise sind € 25,- und € 18,- ermäßigt. (GWD, Zivildiener, Studenten bis 27, Jugendliche, Mitglieder Verein Panorama).

Photo: Philipp Orsini-Rosenberg

 

Sommertheater im Schloss Damtschach
Schloss Gripsholm
von Kurt Tucholsky

Zur Produktion:

Was den Alltag von den Ferien unterscheidet, ist das gänzlich andere Gefahrenszenario. An Stelle des Burn-Outs droht der Sonnenbrand, an jener der Liebesroutine das allzu leichtfertige Abenteuer. Das höchste Urlaubsrisiko liegt allerdings bei denen, die ihn gewähren: Sie sind angewiesen auf die verlässliche Rückkehr von Menschen, denen in dieser Zeit die Äpfel des Paradieses lockend nahe hängen. Was, wenn sie auf den Geschmack der Freiheit kommen? Kurt Tucholsky wusste natürlich noch nichts von der Sprengkraft, die 1989 ein ostdeutscher Urlauberstrom in Ungarn entfalten sollte. Im Gefolge der „Wilden Zwanzigerjahre“, die dann so abrupt endeten, hat er 1931 in seinem Kurzroman „Schloss Gripsholm“ aber „eine Sommergeschichte“ vorgelegt, die sich bis heute als verstohlene Projektion des nie realisierten Gesellschaftsbegriffs der Münchner Räterepublik liest, oder auch: als Vorgriff auf Zustände, die am Anfang des 21. Jahrhunderts noch immer leicht den Eindruck erwecken, ein Zukunftsmärchen zu sein.

Die buchstäblich spektukuläre Gelegenheit, an diesem Märchenurlaub einen Abend lang teilzuhaben, bieten von 6. bis 9. August die vier Vorstellungen des diesjährigen Sommertheaters auf Schloss Damtschach in Wernberg. Alexander Meile, dem Kärntner Publikum bekannt aus seiner Mitwirkung bei der vorjährigen „Galilei“-Produktion im Steinbruch Krastal ebenso wie heuer als hochgelobter „Marquis Posa“ im „Don Carlos“ der neuenbühne villach, inszeniert die eigens angefertigte dramatisierte Fassung des Prosatextes, die der seit Jahren in Damtschach lebende Autor und Journalist Michael Cerha, Kärntner Kulturkorrespondent des Standard, besorgt hat.

Eva Reinold, im Vorjahr die tragende weibliche Darstellerin in der skurrilen Shakespeare-Adaption des Klagenfurter Sommertheaters, konnte als Darstellerin der Sekretärin Lydia gewonnen werden, ohne die auf Schloss Gripsholm alles nicht einmal halb so aufregend wäre. Ihr zur Seite stehen mit Gioia Osthoff, Laura Mitzkus und Wojo van Brouwer ebenso profilierte wie für zusätzliche Facetten der angesagten Gefühlsbäder garantierende Kräfte. Laura Mitzkus, u.a. bereits am Berliner Ensemble (BE) engagiert, ist wie Wojo van Brouwer auf der Bühne bereits Tucholsky-bewährt. Die männliche Hauptrolle, den von Tucholsky sehr autobiografisch angelegten Kurt, spielt Jan Nikolaus Cerha: Er hat 2011 entscheidend dazu beigetragen, dass die Uraufführung von Peter Turrinis „Silvester“ am Klagenfurter Stadttheater zu einem bis in den deutschen Blätterwald hinein gefeierten Triumph wurde. (Der Kärntner Kulturkritiker Karl Bertram Steiner - damals KTZ, heute: Kleine Zeitung- schrieb von einer „Sternstunde“, Egbert Tholl rühmte den jungen Darsteller in der Süddeutschen Zeitung als „eine Entdeckung“.)

 

Zum Inhalt:

Der Schriftsteller Kurt und die Sekretärin Lydia leben in einem sommerlichen Schweden ein paar unbeschwerte Urlaubswochen lang so etwas wie den Idealfall einer Beziehung. Den individuellen Unterschieden schon in der Sprache und allen geschlechtsspezifischen Eigenheiten zum Trotz begegnen sie einander vollkommen auf Augenhöhe, frei vom Druck gesellschaftlicher Erwartungen, mit wundersam gelösten Zungen – und in knisternder erotischer Spannung. Die steigert sich nur noch, als Kurts attraktiver Freund und Lydias nicht weniger attraktive Freundin die Urlaubenden besuchen. Und der raffiniert dem Alltag entwendete Honeymoon ohne Hochzeit erhält auch noch seinen sozialen Sinn: Es gelingt Lydia und Kurt, das ärmste der 40 Mädchen in Gripsholms Nachbarschaft aus den Klauen einer machtbesessenen Heimleiterin zu befreien.


 

Alexander Julian Meile - Regie
Geboren 1983 bei München. Schauspielausbildung am Max-Reinhardt-Seminar Wien (Abschluss 2009). Ensemblemitglied am Landestheater Vorarlberg 2009-2013.
Zahlreiche weitere Theaterarbeiten, u.a. mit Martin Gruber ("Angry Young Men", Aktionstheater Ensemble) und Manfred Lukas-Luderer ("Hemma - eine
Gottesweibspassion"). Erste Regiearbeiten am Landestheater Vorarlberg ("Mr. Pilks Irrenhaus") und mit dem Theaterverein Bizau ("Der Widerspenstigen Zähmung").
In Kärnten war Alexander Meile zuletzt als Balladensänger/Papst/Philosoph in "Das Leben des Galilei" im Theater im Steinbruch Lauster/Krastal und als Marquis Posa in "Don Carlos" an der Neuen Bühne Villach zu sehen. Wann sieht dieser vom Marquis Posa (Alexander Meile) so modern gebildete Don Carlos ein, dass alle Liebe nicht hilft, wenn sie nicht allen gilt […] Da geht kein Satz so durch Mark und Bein wie jener des Marquis Posa, der dafür sein Leben verliert: "Geben Sie Gedankenfreiheit, Sire."
Michael Cerha, DER STANDARD, 2014, Schiller „Don Carlos“ Neue Bühne Villach

Jan Nikolaus Cerha - Schauspiel Geboren 1987 in Wien. Lebt und arbeitet als Schauspieler und Radiomoderator ebendort.  Seine Ausbildung erhielt er von 2006 bis 2010 am Max Reinhardt Seminar. Zahlreiche Engagements führten ihn unter anderem ans Staatstheater am Gärtnerplatz, ans Landestheater Vorarlberg, an die Oper Graz sowie ans Stadttheater Klagenfurt. Darüber hinaus arbeitet er für Film und Fernsehen, so drehte er zuletzt für die ZDF Produktionen „Die weiße Schlange“ und „Soko Leipzig“.
Von 2010 bis 2012 war Jan Nikolaus Cerha am Stadtheater Klagenfurt engagiert und war u.a. in der Uraufführung von Peter Turrinis „Silvester“ zu sehen. Vergangenen Sommer zog es den Wahlkärntner abermals nach Klagenfurt, diesmal wirkte er beim Theatersommer Klagenfurt mit. Dagegen spielt der junge Jan Nikolaus Cerha den Herbert mit einer grandiosen Offenheit, mit einer leuchtenden Souveränität. Dieser Junge, ziemlich frisch von der Schauspielschule, ist eine Entdeckung.
Egbert Tholl, Süddeutsche Zeitung,  2012, Turrini „Silvester“ Stadttheater Klagenfurt

Marc Germeshausen – Produktionsleitung Geboren 1990 in Villach. Studium der Medien- und Kommunikationswissenschaften und Media and Convergence Management an der Alpen-Adria-Universität. Selbstständig im Veranstaltungsmanagementbereich. Produktionsleiter etlicher Theaterprojekte, u.a. beim Kunstverschmelzungskollektiv Special Symbiosis oder auch im Theater Steinbruch Lauster/Krastal. Durch sein Engagement im selbstgegründeten Verein GEMMA oder im Villacher Kulturhof:keller ist er in der Kunst und Kulturszene in Kärnten sehr gut vernetzt. Zusätzlich engagiert er sich als Präsidiumsmitglied im Europahaus Klagenfurt sowie ist er im nationalen Vorstand von Round Table Austria als Public Relations Officer vertreten.

 


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